Als Erwachsener einen Klavierlehrer finden – Fionas Geschichte geht weiter
Es gab mehrere Gründe, warum ich von Beginn an nach einem Klavierlehrer Ausschau hielt:
Ich hatte die verrückte Vorstellung, dass ich bereits ein wenig spielen können muss, bevor ich mit dem Unterricht beginne.
Meine Freundin, die Pianistin, sah dies anders:
"Ich empfehle jedem Erwachsenen, vom ersten Tag an mit einem Lehrer zu arbeiten. Ein guter Lehrer hilft dir, deine Erwartungen richtig einzuordnen und die optimalen Lernmethoden für deine Ansprüche zu finden."
Also befolgte ich ihren Rat.
Im Folgenden findest du einige der Fragen, die mir mein Lehrer in der ersten Stunde stellte:
1. Was erwartest du dir vom Klavierspielen?
Eine einfache Frage. Ich wollte meine Lieblingssongs spielen und nach einem anstrengenden Arbeitstag am Klavier sitzen, spielen und mich entspannen. Zudem wollte ich wunderschöne Musik komponieren und auf einer Insel leben... (daran arbeite ich noch)
2. Wie viel Zeit kannst du zum Üben und Lernen aufbringen?
"Etwa 30 Minuten pro Tag". Bereits als ich dies sagte, wurde mir klar, dass ich mir diese Zeit zum Üben bewusst freihalten musste.
3. Welche Art von Musik möchtest du spielen?
Ich hasse diese Frage. R&B, Pop, vielleicht etwas Soul??? Vielleicht werde ich ja die nächste Alicia Keys?!
4. Auf welchem Klavier spielst du?
Ich hatte kein Klavier. Wir sprachen über die jeweiligen Vorteile von digitalen und akustischen Pianos. Da ich in einer Wohnung lebe, schien ein Digital Piano die passendere Wahl zu sein. Ich liebe die Vorstellung, spätabends mit Kopfhörern am Klavier zu sitzen und zu üben.
Im weiteren Verlauf diskutierten wir über die verschiedenen Lernmethoden und erstellten ein einfaches Programm, mit dem ich loslegen konnte.
Es lautete in etwa so:
- Ein Piano kaufen (Digital Piano FAQs)
- Eine App herunterladen, um die Grundlagen des Klavierspielens zu erlernen (Die besten Apps zum Klavierlernen)
- Einen Song aussuchen, den ich (unbedingt) lernen möchte
- Online-Videos suchen, die diesen Song erklären
- Den Song im langsamen Tempo üben – jede Hand separat
- In zwei Wochen erneut treffen, um den Fortschritt zu besprechen und weitere Ratschläge zu erhalten
- Zudem zeigte mir meine Lehrerin in der ersten Stunde die richtige Sitzposition und Handhaltung beim Klavier spielen. Sie gab mir noch ein paar Links zu Videos mit auf den Weg, in denen das Klavierspielen "korrekt" erklärt wurde.
Ich verließ die erste Stunde hochgradig inspiriert und bereit, die Klavierwelt im Sturm zu erobern.
Doch es kam alles ganz anders. Ich glaube, ich bin eine gute Lehrerin. Als Schülerin musste ich jedoch noch viel lernen.
Ich kaufte mir ein Piano und wählte einen Song aus, den ich lernen wollte. Ich fand ein Tutorial auf YouTube und übte bis zur nächsten Stunde, so viel ich konnte.
Als wir uns das nächste Mal trafen, drehte ich mich im Kreis. Meine Lehrerin merkte sofort, was los war: ich musste mich beim Spielen mehr entspannen. Ich spielte Klavier wie ein Videospiel. Sie erinnerte mich daran, dass es hier um Musik geht.
Mittlerweile spiele ich seit vier Jahren und treffe mich immer noch alle zwei Wochen mit meiner Lehrerin. Ich kann die Sackgassen, aus denen sie mich wieder herausgeführt hat, nicht mehr zählen – ganz zu schweigen von der Zeit, die sie mir auf diese Weise erspart hat. Um ehrlich zu sein: ich hätte ohne ihre Leidenschaft und Ratschläge wohl kaum bis heute durchgehalten.