Ein Ratgeber für alle, die Klavierunterricht nehmen möchten

Ein Ratgeber für alle, die Klavierunterricht nehmen möchten

Zeiten ändern sich und mit Ihnen die Technologien. Doch der altbewährte 1-zu-1-Unterricht scheint niemals aus der Mode zu kommen. Ganz egal, ob du ein erfahrener Pianist bist, als Erwachsener erstmals Klavierunterricht nehmen möchtest oder nach Unterrichtsmöglichkeiten für Kinder suchst: der richtige Lehrer hilft mit einem maßgeschneiderten Ansatz, dein Spiel zu verbessern, fungiert als Wegweiser, wenn du einmal nicht weiterkommst sowie als Motivator, wenn du auf die unvermeidlichen Stolpersteine auf deiner Klavierreise triffst. Hier ist ein kurzer Leitfaden, um den idealen Lehrer zu finden.

Einen Klavierlehrer finden

Unschlagbar: Persönliche Empfehlungen Auf Webseiten wie „EPTA“ findest du unzählige gute Klavierlehrer, doch es geht nichts über die Mund-zu-Mund-Propaganda. Frage deine Musiker-Freunde und Eltern, deren Kinder bereits Unterricht haben, nach ihren Empfehlungen. Anschließend kannst du dich mit den Lehrern auf deiner Auswahlliste treffen und dich im Anschluss fragen: Vermitteln sie mir Spaß und Leidenschaft an ihrer Sache? Welche Referenzen bringen sie für den Einsteigerbereich mit? Haben sie sich auf Klavierunterricht für Erwachsene oder Kinder spezialisiert? Entscheide dich, ob der Unterricht bei dir zu Hause oder beim Lehrer stattfinden soll und kläre die Stundensätze unbedingt im Voraus ab.

Als Erwachsener einen Klavierlehrer finden
Einen Klavierlehrer für dein Kind finden

Leitfaden für den Klavierunterricht | Schüler lernt Klavier mit einem Musiklehrer
Leitfaden für den Klavierunterricht | Ein Schüler spielt auf einer Klaviertastatur

Setze deine eigenen Ziele

Jeder Klavierlehrer bringt seine eigene Auffassung und einen individuellen Ansatz mit. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, deine persönlichen Ziele von Anfang an klar zu kommunizieren. Erzähle, welche Musikgenres du favorisierst – ganz gleich, ob es sich dabei um Klassik, Jazz oder modernen Pop handelt. Sei ehrlich, was deine Ambitionen betrifft. Willst du Noten lesen lernen? Musiktheorie? In einem Orchester spielen? Oder lediglich ein paar Stücke für einen bestimmten Anlass lernen? Ein guter Lehrer sollte aufmerksam und flexibel genug sein, den eigenen Lehrplan anzupassen. Wer versucht, dich in ein vorgefertigtes Unterrichtsschema zu pressen, ist nicht der richtige Lehrer für dich.

Zeige vollen Einsatz beim Lernen

Beim Klavierlernen gilt: je mehr du hineinsteckst, desto mehr bekommst du heraus. Um Fortschritte zu machen, solltest du mindestens 30 Minuten Unterricht pro Woche nehmen – ergänzt durch regelmäßiges Üben zuhause sowie zusätzliche Übungen, die dir dein Lehrer zusammenstellt. Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen. Es ist jedoch angemessen, dass ein jüngeres Kind (ab fünf Jahren) fünfzehn Minuten pro Tag übt, während eine halbe Stunde für ein zehnjähriges Kind realistisch erscheint.

Leitfaden für den Klavierunterricht | Klavier mit Schriftzug

Wähle ein Klavier, mit dem du schnell Fortschritte erzielst

Im Gegensatz zu traditionellen Klavieren bieten die digitalen Modelle von Roland eine Vielzahl von nützlichen Unterrichtsfunktionen, wie zum Beispiel den Twin Piano-Modus, bei dem die Tastatur in zwei identische Tastenbereiche aufgeteilt wird. So können, Dein Lehrer und du nebeneinander am Klavier sitzen und im gleichen Register spielen. Auch das Üben gestaltet sich mit einem Roland Piano einfacher. Neben einem Metronom und der integrierten Aufnahmefunktion für die Selbstkontrolle kannst du die Lautstärke regeln und über Kopfhörer spielen, ohne deine Nachbarn zu stören. Darüber hinaus kannst du dein Smartphone oder Tablet kabellos via Bluetooth verbinden und die Vorzüge von Online-Lernvideos und Apps noch besser nutzen. Hier findest du das richtige Roland Piano für dich.

Als Erwachsener einen Klavierlehrer finden – Fionas Geschichte geht weiter

Es gab mehrere Gründe, warum ich von Beginn an nach einem Klavierlehrer Ausschau hielt:

Ich hatte die verrückte Vorstellung, dass ich bereits ein wenig spielen können muss, bevor ich mit dem Unterricht beginne.

Leitfaden für den Klavierunterricht | Frau spielt auf einem Roland Digital Piano

Meine Freundin, die Pianistin, sah dies anders:

"Ich empfehle jedem Erwachsenen, vom ersten Tag an mit einem Lehrer zu arbeiten. Ein guter Lehrer hilft dir, deine Erwartungen richtig einzuordnen und die optimalen Lernmethoden für deine Ansprüche zu finden." Also befolgte ich ihren Rat.

Im Folgenden findest du einige der Fragen, die mir mein Lehrer in der ersten Stunde stellte:

1. Was erwartest du dir vom Klavierspielen?
Eine einfache Frage. Ich wollte meine Lieblingssongs spielen und nach einem anstrengenden Arbeitstag am Klavier sitzen, spielen und mich entspannen. Zudem wollte ich wunderschöne Musik komponieren und auf einer Insel leben... (daran arbeite ich noch)

2. Wie viel Zeit kannst du zum Üben und Lernen aufbringen?
"Etwa 30 Minuten pro Tag". Bereits als ich dies sagte, wurde mir klar, dass ich mir diese Zeit zum Üben bewusst freihalten musste.

3. Welche Art von Musik möchtest du spielen?
Ich hasse diese Frage. R&B, Pop, vielleicht etwas Soul??? Vielleicht werde ich ja die nächste Alicia Keys?!

4. Auf welchem Klavier spielst du?
Ich hatte kein Klavier. Wir sprachen über die jeweiligen Vorteile von digitalen und akustischen Pianos. Da ich in einer Wohnung lebe, schien ein Digital Piano die passendere Wahl zu sein. Ich liebe die Vorstellung, spätabends mit Kopfhörern am Klavier zu sitzen und zu üben.

Im weiteren Verlauf diskutierten wir über die verschiedenen Lernmethoden und erstellten ein einfaches Programm, mit dem ich loslegen konnte.

Es lautete in etwa so:

  • Ein Piano kaufen (Digital Piano FAQs)
  • Eine App herunterladen, um die Grundlagen des Klavierspielens zu erlernen (Die besten Apps zum Klavierlernen)
  • Einen Song aussuchen, den ich (unbedingt) lernen möchte
  • Online-Videos suchen, die diesen Song erklären
  • Den Song im langsamen Tempo üben – jede Hand separat
  • In zwei Wochen erneut treffen, um den Fortschritt zu besprechen und weitere Ratschläge zu erhalten
  • Zudem zeigte mir meine Lehrerin in der ersten Stunde die richtige Sitzposition und Handhaltung beim Klavier spielen. Sie gab mir noch ein paar Links zu Videos mit auf den Weg, in denen das Klavierspielen "korrekt" erklärt wurde.


Ich verließ die erste Stunde hochgradig inspiriert und bereit, die Klavierwelt im Sturm zu erobern.

Doch es kam alles ganz anders. Ich glaube, ich bin eine gute Lehrerin. Als Schülerin musste ich jedoch noch viel lernen.

Ich kaufte mir ein Piano und wählte einen Song aus, den ich lernen wollte. Ich fand ein Tutorial auf YouTube und übte bis zur nächsten Stunde, so viel ich konnte.

Als wir uns das nächste Mal trafen, drehte ich mich im Kreis. Meine Lehrerin merkte sofort, was los war: ich musste mich beim Spielen mehr entspannen. Ich spielte Klavier wie ein Videospiel. Sie erinnerte mich daran, dass es hier um Musik geht.

Mittlerweile spiele ich seit vier Jahren und treffe mich immer noch alle zwei Wochen mit meiner Lehrerin. Ich kann die Sackgassen, aus denen sie mich wieder herausgeführt hat, nicht mehr zählen – ganz zu schweigen von der Zeit, die sie mir auf diese Weise erspart hat. Um ehrlich zu sein: ich hätte ohne ihre Leidenschaft und Ratschläge wohl kaum bis heute durchgehalten.

Einen Klavierlehrer für dein Kind finden

Ein offener Brief an alle Eltern von Jessica Roemischer

Bei der Auswahl eines Klavierlehrers solltest du dich darauf verlassen, dass du dein Kind am besten kennst und daher am besten einschätzen kannst, ob ein Lehrer für dein Kind geeignet ist. Um diese Entscheidung treffen zu können, brauchst du im Übrigen keinerlei musikalische Vorkenntnisse. Höre einfach zu, erkundige dich und vertraue auf dein Bauchgefühl. Mir ist bewusst, dass dies nicht wirklich fundiert klingt. Doch im Grund braucht es nicht mehr als den ersten Impuls, der dich zur Frage "Wie finde ich den richtigen Klavierlehrer für mein Kind?" geführt hat. Folge einfach diesem Impuls. Das meine ich ernst.

Leitfaden für den Klavierunterricht | Klavierlehrerin Jessica Roemischer unterrichtet eine Gruppe von Kindern am Klavier

Schaue und höre dich um, frage Freunde, suche online oder wende dich an einen lokalen Musikfachhändler. Gibt es in deiner Nachbarschaft bzw. Umgebung jemanden, der Unterricht gibt? Hat dein Kind Freunde, die bereits Unterricht nehmen und zufrieden sind? Kann dir der Musikfachhändler jemanden empfehlen? Verfolge verschiedene Ansätze.

Als nächstes kannst du mit aussichtsreichen Lehrern telefonieren. Frage nach Qualifikationen, dem Unterrichtskonzept und der zugrundeliegenden Philosophie. Erzähle auch ein wenig über dein Kind. Was antworten die Lehrer? Welchen ersten Eindruck hast du während des Gesprächs?

Worauf du bei einem Klavierlehrer achten solltest:

Menschliche Qualitäten
Ich nenne diesen Punkt bewusst zuerst, weil ich der Überzeugung bin, dass die Persönlichkeit eines Lehrers genauso wichtig ist wie seine musikalische Kompetenz. Wahrscheinlich ist dies sogar die entscheidende Qualität. Nur wenn ein Lehrer über Einfühlungsvermögen verfügt, freundlich ist und Verständnis aufbringen kann, wird dein Kind Spaß am Lernen haben und schneller Fortschritte machen. Nur wenn dein Kind glücklich ist, wird es den Klavierunterricht fortsetzen wollen. Darüber hinaus wird die Freude deines Kindes sein Leben prägen und ihm helfen, neben der Musik auch viele andere Dinge zu lernen.

Musikalität
Das musikalische Bewusstsein eines Lehrers ist von entscheidender Bedeutung und korreliert nicht selten mit seinen menschlichen Qualifikationen als Lehrer. Informiere dich daher behutsam über den musikalischen Werdegang eines potenziellen Lehrers. Frage ihn oder sie, ob er/sie für dein Kind und dich etwas vorspielen kann. Spielt er/sie nach Gehör oder nach Noten? Mir ist klar, dass dies ein heikles Thema ist, doch es kann entscheidende Einblicke liefern. Gefällt dir, was du gehört hast? Vertraue deinem Gefühl. Macht er/sie einen kompetenten Eindruck? Ist die Musik wohlklingend, ausdrucksstark, tiefgründig und kraftvoll? In der Regel ist ein Pianist, der Musik in all ihrer Schönheit erklingen lässt, besser in der Lage, dies auch deinem Kind zu vermitteln.

Philosophie
Frage einen Lehrer nach seinem oder ihrem Unterrichtsansatz. Ein erfahrener und aufmerksamer Lehrer kann erklären, wie und warum er/sie den Unterricht auf eine bestimmte Art und Weise konzipiert. Leuchtet dir die Erklärung ein? Bist du davon überzeugt, dass dieser Ansatz der richtige für dein Kind ist? Auch hier solltest du immer auf dein Bauchgefühl achten. Es spielt keine Rolle, ob du dich mit Musik auskennst. Es gibt immer Anhaltspunkte, die dir verraten, ob du die richtige Wahl triffst.

Kommunikation
Kommunikation spielt eine zentrale Rolle bei der Wahl eines passenden Klavierlehrers. Kann er/sie deinem Kind auf einfache Weise erklären, wie eine Übung funktioniert? Die Fähigkeit, Konzepte zu erläutern und das Gefühl sowie die Stimmung von Musik zu vermitteln, ist von grundlegender Bedeutung. Ein guter Lehrer achtet darauf, dass sein Schüler Fortschritte macht und nicht ratlos zurückbleibt. Auf diese Weise drücken sich Umsicht und Fürsorge aus.

Interesse
Jedes Kind ist anders. Unterrichtet der Lehrer nach Schema F oder nur anhand der Musiktheorie? Verwendet er Noten? Oder lernt dein Kind Klavier und Musik auf intuitive und dynamische Art und Weise? Frage dich selbst: was macht die Qualität des Unterrichts aus? Die Art und Weise, wie ein Lehrer seinen Unterricht vermittelt, ist genauso wichtig wie der Inhalt selbst.

Leitfaden für den Klavierunterricht | Klavierlehrerin Jessica Roemischer unterrichtet ein Mädchen am Klavier

Fortschritt
Wenn du dich für einen Lehrer entschieden hast, solltest du dich von Zeit zu Zeit fragen: Macht mein Kind Fortschritte? Hat es Freude an der Musik? Sammelt mein Kind positive Erlebnisse im Unterricht? Falls ja, ist das gut. Es bedeutet, dass das Klavierlernen zu einem wichtigen Teil im Leben deines Kindes geworden ist.

Fazit
Zum Abschluss noch Folgendes: Die Frage "Wie finde ich den richtigen Klavierlehrer" verrät viel Positives über dich als Elternteil.

In erster Linie drückt sich darin die Liebe zu deinem Kind aus. Wenn es dir gelingt, den richtigen Lehrer zu finden – und ich hoffe, du findest ihn – wird das Klavierspielen deinem Kind viele Vorteile verschaffen. Es wird deinem Kind das Gefühl vermitteln, Fortschritte zu machen, immer auf Unterstützung vertrauen zu können und etwas zu erreichen. Klavierspielen zu lernen wird die Anmut und Schönheit offenbaren, die in ihm steckt. Letztendlich wird dein Kind durch Musik Freude und Glück empfinden und in der Lage sein, diese Freude auch an andere weiterzugeben. Der richtige Klavierlehrer kann all diese Erlebnisse auf den Weg bringen.

Liebe Eltern, als ich vor kurzem von Roland nach Hause fuhr, beschloss ich, meine Erfahrungen aus 35 Jahren Unterricht für Schüler aller Altersgruppen zusammenzufassen und weiterzugeben.

Ich bin Roland sehr dankbar, dass sie mir die Gelegenheit gegeben haben, meine Gedanken mit euch zu teilen. Ich hoffe, ich konnte ein wenig Hilfestellung leisten und euch dabei unterstützen, Musik als die schönste aller Kunstformen in das Leben eures Kindes zu bringen.

Mit herzlichen Grüßen
Jessica

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